Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht
7. Spieltag - Sonntag, 18.09.2011 - 15:00
Lüneburger SK Hansa - TSV Ottersberg 1:4 (0:1)
Lüneburger SK Hansa: Riccardo Martelli - Eugen Krasnikov, Daniel Stäcker (62. Benjamin Tillack), Dennis Krasnikov, Stephane N`Kok, Maik Kruse (74. Stefan Wolk), Felix Beck (46. Hauke Hübscher), Torben Tutas, Sebastian Klepatz, C. Mohamed Aidara, Finn-Patrick Gierke
Trainer: Gerd Bruns
TSV Ottersberg: Christian Rathjen - Mateusz Peek, Falk Siegel, Alexander Huhn, Jair Baller (72. Ole Bruns), Patrick Peter, Sebastian Koltonowski, Stefan Denker, Malik Gueye (63. Alexander Fahrenholz), Mazan Moslehe (79. Eugen Zilke), Alexander Neumann
Trainer: Axel Sammrey
Tore: 0:1 Alexander Neumann (12.); 0:2 Mazan Moslehe (58.); 0:3 Mazan Moslehe (65.); 1:3 Eugen Krasnikov (72.); 1:4 Alexander Neumann (73.)
Schiedsrichter/in: Benjamin Buth (Göttingen) - Assistenten: Johannes Dampc (Bad Harzburg), Claudio Menna (Wolfsburg)
Zuschauer: 250
Rote Karte: - / Alexander Huhn (55., Notbremse)
Verdener Aller-Zeitung
Neumann und Moslehe sezieren LSK in Unterzahl
TSV Ottersberg ruft bärenstarke Leistung beim 4:1-Erfolg in Lüneburg ab
Aus Lüneburg berichtet
Frank von Staden
LÜNEBURG · Was für ein Brustlöser gestern Nachmittag für Fußball-Oberligist TSV Ottersberg! So fuhren die Grün-Weißen beim Lüneburger SK Hansa durch zwei Doppelpacks des überragenden Sturm-Duos Alexander Neumann/Mazan Moslehe einen hochverdienten 4:1 (1:0)-Erfolg ein, verbuchten damit den dritten Sieg in Folge und kletterten so nebenbei mit nun zehn Punkten auf Tabellenplatz acht – nur noch zwei Zähler hinter einem der begehrten Aufstiegsränge.
Wer hätte das nach dem miserablen Saisonstart (drei Pleiten in Folge) gedacht. Das Geheimnis des momentanen Erfolges glaubt Ottersbergs Mario Haltermann, einer der Drahtzieher im Hintergrund, in einer „Stürmer-Kopfwäsche“ seitens des Trainer- und Vorstandsstabes erkannt zu haben: „Zu Beginn haben sich Mazan und Alex regelrecht geschnitten. Seit sie aber eingesehen haben, dass sie nur gemeinsam erfolgreich sein können, haben sie sich binnen kürzester Zeit zu einem der gefährlichsten Sturm-Duos der Liga entwickelt!“
Wie gut es derzeit zwischen beiden klappt, bekam der LSK zu einem Zeitpunkt zu spüren, als der sich eigentlich im Vorteil wähnte. Denn nach einer völlig überzogenen Roten Karte gegen Ottersbergs Innenverteidiger Alexander Huhn, dessen Rempler (55.) gegen Klepatz als Notbremse gewertet wurde (Huhn: „Ich habe ihn kaum berührt, war zudem kein letzter Mann. Eine klare Fehlentscheidung!“), bot sich den Hausherren eine numerische Überzahl und vor allem endlich die Chance, eine bis dahin desaströse Vorstellung vergessen zu machen. Von wegen! Statt den TSV über die Flügel zu knacken, ging es immer wieder durch die Mitte. Und da leisteten Stefan Denker, Sebastian Koltonowski und vor allem Mateusz Peek einen tadellosen Job. LSK-Vorstöße kamen so wie ein Bumerang zurück.
Konsequenz: Statt des erhofften Ausgleichs zerlegten Neumann und Moslehe die Lüneburger Abwehr in ihre Einzelteile. Zweimal bediente Neumann dabei seinen Sturmpartner mustergültig, dieser bedankte sich mit zwei sehenswerten Buden (58./65.). Zwar gelang Eugen Krasnikov nach Ecke und dem einzigen kleinen Patzer von Keeper Christian Rathjen der Anschluss (72.), doch mehr als ein Strohfeuer war das nicht. Denn fast im Gegenzug markierte Neumann das 1:4 – wieder wurde dabei die LSK-Abwehr seziert, wie ein lebloser Fisch (73.). Es hätte für die Hausherren gar noch schlimmer kommen können, wurde Moslehe doch noch ein regulärer Treffer aberkannt (81.).
Schon vor der Roten Karte waren die Hausherren mit dem 0:1 (12.) nach Neumann-Hammer aus 20 Metern gut bedient. Der TSV Ottersberg präsentierte sich in allen Mannschaftsteilen beweglicher, war aggressiver, taktisch bestens eingestellt und ließ bis dahin ganze zwei Fernschüsse zu, erspielte sich zudem selbst einige Hochprozenter. Kein Wunder, dass der LSK-Anhang nach dem Abpfiff wütend Richtung eigener Mannschaft skandierte: „Das war super, das war elegant!“