Dank eines überragenden Johannes Höcker im Ankertor hat der FC Anker Wismar auch an diesem Spieltag einen Regionalligaaspiranten mit einer klaren 0:3-Niederlage wieder auf die Heimreise geschickt. Nach dem 4:1-Sieg gegen Optik Rathenow musste sich auch die Germania aus Schöneiche klar mit 0:3 Toren geschlagen geben.
Der klare Sieg der Hansestädter hat aber auch einen Namen, nämlich Johannes Höcker. „Was er an diesem Nachmittag gehalten hat, war noch mehr als Weltklasse. Ich glaube, das Team von Trainer Dirk Berger hätte noch lange weiterspielen können, aber wäre an unserem Teufelskerl im Kasten trotzdem nicht vorbeigekommen“, schwärmte Ankertrainer Timo Lange noch lange nach dem Spiel.
Lange hatte sein Team bereits im Vorfeld vor der starken Gästeelf gewarnt und eine absolut effektive Abwehrarbeit gefordert. Und die Multi-Kulti-Truppe aus Schöneiche mit Aktiven aus sechs Ländern (Deutschland, USA, Tschechien, Bulgarien, Frankreich und Spanien) war über die gesamte Spielzeit brandgefährlich. Nach der ersten Chance der Ankercrew durch Enrico Neitzel, der wieder von Beginn an spielte, zwei sehr gute Möglichkeiten der Randberliner. So scheiterte Bastian Hohmann mit einem Distanzschuss an Johannes Höcker, in der 25. Minute hätte die Gästeführung fallen müssen, doch Christian Gawe kam völlig freistehend am Ankerkeeper nicht vorbei.
Praktisch fast im Gegenzug die Führung der Hansestädter. Michael Borchert wurde die Kugel schön in den Lauf gespielt und er ließ Daniel Klose mit einem halbhohen Schuss keine Abwehrchance.
Nach der Pause wurden die Gäste noch aggressiver im Angriffsspiel und sie stellten die Hintermannschaft der Hausherren immer wieder vor große Probleme. Gleich in der 46. hatte Michal Dolezal die Latte getroffen. Doch nicht der bisherige Tabellensechste traf ins Tor, sondern die Platzherren. Michael Borchert hatte sich auf der rechten Seite fast bis zur Grundlinie durchgesetzt und nach innen auf Fabian Bröcker gespielt. Sein Schuss landete am Pfosten, Enrico Neitzel staubte ab und erhöhte auf 2:0 für die Ankerelf.
Dann wieder die Gäste mit klarsten Chancen und in der 58. Minute übertraf sich Ankerkeeper Johannes Höcker selbst. Nach einem kapitalen Abwehrfehler von Philipp Ostrowitzki klärt Höcker dreimal (!) glänzend und ließ die Germania praktisch verzweifeln. An solchen Tagen passt dann praktisch alles bei einer Elf, die andere verzweifelt an sich selbst. So kam dann die 77. Minute, in der sich Martin Giermeier auf der linken Angriffsseite zweimal den Ball erkämpfte, auf Mannschaftskapitän Fabian Bröcker zurückspielte und der aus sechzehn Metern eiskalt verwandelte. Hätte der Gästekeeper nicht gegen den eingewechselten Marcel Heine und Sebastian Schiewe so glänzend geklärt - die Germania wäre noch höher „abgewatscht“ worden. Zudem hatte der Schöneicher Keeper zweimal Glück mit den „gelben Engeln“ auf dem Platz und an der Seitenlinie, dass er für klares Stoßen gegen Sebastian Schiewe und einer Abwehraktion klar außerhalb des Strafraumes mit der Hand nicht vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.
„Bei einem Spielstand von 3:0 tut dies zwar nicht weh und ist auch schon vergessen, aber wenn es noch 0:0 gestanden hätte, muss man in solchen Situationen härter durchgreifen“, so Timo Lange auf der abschließenden Pressekonferenz.
Germania-Trainer Dirk Berger zeigte sich trotz des 0:3 als fairer Verlierer. „Wir bleiben natürlich weiter unser Zielstellung Regionalligaaufstieg treu. Ich kann meiner Mannschaft gar keinen Vorwurf machen. Sie hat über die gesamte Spielzeit sehr gut kombiniert und gekämpft, diesmal aber an einem überragenden Torhüter gescheitert. Diese Niederlage wird uns nicht umwerfen“, so Berger.
Miloslav Kousal wirft sich in einen Schuss von Enrico Neitzel, der kurz nach der Pause den Treffer zum 2:0 setzen konnte; links Thomas Boden, 2. v. rechts Christopher Bräuer
Jubelndes Trainertrio. Von links: Torwarttrainer Frank Habermann, Trainer Timo Lange, Co-Trainer Dirk Taflo.
© Fotos und Text: Bernhard Knothe