Trotz des Ausfalls von Franz-Walther Schlatow, Tom Ney und Marco Bode war das Team von Trainer Christiano Dinalo Adigo optimistisch in die Flutlichtpartie bei Hertha 03 Zehlendorf gegangen. „Wenn wir konzentriert in die Begegnung gehen, in der Abwehr sicher stehen und dann unsere Möglichkeiten auch nutzen, haben wir eine große Siegchance“, hatte Adigo seinem Team vor Spielbeginn mit auf den Weg gegeben. Es sollte der erste Sieg des Ankerteams gegen die Hertha werden, denn bisher gab es drei Niederlagen in drei Partien.

Obwohl die Hausherren stark begannen, konnte das Ankerteam frühzeitig in Führung gehen. Nach Vorarbeit von Sebastian Schiewe besorgte Marcel Ottenbreit mit einem Flachschuss die Ankerführung. Doch es sollte einer der wenigen Glanzpunkte für die Gäste sein, denn danach begann eigentlich ein Spiel mit Pech und Pannen. Innerhalb von sieben Minuten lagen die Hansestädter dann plötzlich mit 1:3-in Rückstand.

Begonnen hatte es mit einem völlig unverständlichen Foulelfmeter gegen das Ankerteam. Mannschaftskapitän Philipp Unversucht hatte im Strafraum bei einem Zweikampf den Ball gespielt, doch der Unparteiische entschied zum Entsetzen aller Wismarer Spieler und Fans auf Strafstoß. Mauritz Mißner ahnte zwar die Ecke, doch der Elfmeter war zu präzise geschossen.

Dieser Treffer warf die Gäste völlig aus der Bahn. Nach dem Führungstreffer von Warwel waren die Hausherren erneut nur drei Minuten später nach einem Freistoß im Nachsetzen erneut erfolgreich und gingen mit dieser 3:1-Führung in die Pause.

Sahid Wahab (rotes Trikot) im Zweikampf - Foto: Andreas Knothe

Nach einer deutlichen Pausenansprache wollte die Ankerelf die Partie wieder in den Griff bekommen. Und das schien zu gelingen, denn gleich beim ersten Angriff wurde Pini im Zehlendorfer Strafraum gefoult: Elfmeter für die Ankercrew. Doch die Aussetzer gingen weiter. Ivanir Rodrigues, zuletzt zweimal vom Punkt erfolgreich, setzte die Kugel weit über den Zehlendorfer Kasten. Aber damit noch nicht genug. Nach einem Fehler von Mißner im Ankertor schob Obst die Kugel mit der Hacke ins Ankertor, die Vorentscheidung gegen das Wismarer Team.

Die Ankerelf versteckte sich aber trotzdem nicht, Trainer Christiano Dinalo Adigo wechselte nach dem Pausenwechsel von Andre Wenzel mit Dmytro Pylypchuk und Kenan Hasicic noch zwei weitere Stürmer ein. Und nach schöner Vorarbeit von Pini auf der linken Seite konnte Wenzel in der Schlussphase verkürzen. Mehr gelang der Ankerelf aber nicht mehr, so dass am Ende eine völlig unnötige Auswärtsniederlage zu Buche stand.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen und auch verdient in Führung gegangen. Doch nach dem sehr fragwürdigen Strafstoß haben wir für kurze Zeit den Faden verloren und sind entscheidend in Rückstand geraten. Es bleibt so hypothetisch, wie die Partie ausgegangen wäre, hätten wir kurz nach dem Seitenwechsel den Elfmeter verwandelt“, so Adigo.

Text: Bernhard Knothe