Noch völlig verschüchtert von dem 1:5-Debakel am letzten Wochenende in Nordhorn fand der Meiendorfer SV zunächst überhaupt nicht ins Spiel. So war Tim Cassel im Tor zunächst bester Meiendorfer Spieler. Vor allem die Abwehr der Emsländer wirkte sehr souverän und vorne machte Cüneyt Özkan mächtig Druck. Meppen war auch körperlich überlegen, was insbesondere auch der in den letzten Spielen überzeugende nur 1,68 m große Meiendorfer Abwehrspieler „Kirby“ Christoph Kirbach dieses Mal deutlich zu spüren bekam. In der 23. Minute war es dann soweit: Das fällige 0:1 durch Cüneyt Özkan.

Ein Kantersieg des SV Meppen war zu befürchten, doch ab der 30. Minute legten die Meiendorfer vorübergehend den Respekt ab. Die erste Ballberührung von Marcus Antczak erfolgte dann in der 43. Minute dennoch unerwartet: Er musste ihn nämlich aus den Maschen holen nach einem Kopfball von Helge Mau im Anschluss an einen Eckball. In der Nachspielzeit zur ersten Halbzeit hatte Ex-Profi Christian Claaßen eine glasklare Chance aus 7 m von halb rechts vor dem leeren Tor, ihm rutschte der Ball jedoch über den Spann, so dass das Leder in hohem Bogen am Tor vorbeisauste.

In der zweiten Halbzeit musste der prominenteste Zuschauer und frühere Hamburger Bürgermeister und immer noch Bürgerschaftsabgeordnete Ortwin Runde (als Sozialdemokrat immer mit rotem Schal), der in Meiendorf wohnt, mit ansehen, wie sein Heimatverein immer mehr die Linie verlor und die technische und spielerische Klasse der Meppener immer deutlicher wurde.

Während in der ersten Halbzeit Abwehrspieler Sebastian Gundelach durch viele Vorstöße auffiel, regierte jetzt Mahmut Aktas als Spielmacher und leitete immer wieder gefährliche Angriffe ein. Nach einem Kopfball an den Pfosten nach 55. Minuten gelang Cüneyt Özkan in der 59. Minute sein zweiter Treffer. Danach hatten die Emsländer diverse, aber nicht sehr zwingende Chancen in dem insgesamt niveauarmen Spiel.

Christian Claaßen spielte schwach und wurde in der 75. Minute ausgewechselt, kompakt stand hingegen das Meppener Mittelfeld- und Abwehrbollwerk, wo Roman Stastka, Andreas Helmer und Josef Ströer hervorzuheben sind. 7 Minuten vor Schluss wäre dem eingewechselten Carlos Flores beinahe noch mit einem Heber der nicht verdiente Ausgleich gelungen, den Ball konnte Meppen-Torwart Marcus Antczak jedoch mit den Fingerspitzen ins Toraus lenken.

Der Stadionsprecher musste die mitgereisten Fans aus Meppen mehrfach bitten, keine starken Qualm auslösenden Feuerwerkskörper mehr abzubrennen. Gefreut haben dürfte sich der Vereinswirt über den hohen Bierabsatz der laufend Nachschub holenden Fans aus dem Emsland.

Mit dieser Leistung kann die Belke-Truppe weiter nach oben schauen, während die Stolina-Schützlinge sich nach unten orientieren müssen. Beste Spieler auf Seiten der Meppener waren der 2-fache Torschütze und ständiger Unruheherd Cüneyt Özkan, Mahmut Aktas sowie Sebastian Gundelach. Bei den Meiendorfern brachten lediglich Nils Roschlaub und Helge Mau zufriedenstellende Leistungen.