Unter den Augen des von Concordia gefeuerten Trainers Manni Lorenz entwickelte sich ein Kampfspiel, das nichts für Fussball-Ästheten war. Manni Lorenz war dann auch das Gespräch unter den Zuschauern - wollte er sich nur informieren oder BU-Trainer Peter Martens nervös machen? Er stellte sich allerdings unauffällig auf die Tribüne hinter der VfR-Trainerbank.

Der VfR begann hoch konzentriert beim Tabellenletzten an der Barmbeker Anfield. Bereits in der 1. Minute fiel Abräumer Thomas Hoffmann mit einem rüden Foul auf, bekam aber nicht einmal eine Verwarnung. Der anschließende Freistoß war noch ohne Erfolg für die Schleswig-Holsteiner, aber im Anschluß an eine Ecke in der 10 Minute fiel bereits das 0:1 durch Dennis Gersdorf per Kopf. Gleich 2 Minuten später erzielte Kai Lass das 0:2 aus 20 m, nachdem ein Freistoß von halbrechts auf ihn abgelegt wurde. Nach 15 Minuten und einer schwimmenden Abwehr musste man aus Sicht der Barmbeker mit dem Schlimmsten rechnen, doch in der 22. Minute fiel nach einer Ecke der Anschlusstreffer durch Florian Prinz, ebenfalls per Kopf. Danach taten sich in dem kampfbetonten Spiel nicht sehr viel an Tormöglichkeiten auf. Erst kurz vor der Halbzeit wurde es wieder turbulent.

Zunächst erzielte der VfR durch Marinko Ruzic lediglich einen Lattenknaller, aber in der 42. Minute nutzte Markus Hasenpusch einen Zweikampf im Strafraum und hakelte sich ein, wurde auch noch am Trikot gezogen und provozierte somit einen Elfmeter, wobei Thomas Hoffmann den Ball ganz locker in die linke Ecke schob, nachdem er Torhüter Patrick Borger in die rechte verladen hatte.

In der 2. Hälfte ließ das Niveau weiter nach, wobei die Neumünsteraner mehr und mehr die Überhand gewannen. Erst in der 79. Minute kam es dann zur ersten Chance, die Marinko Ruzic zum 3:2-Sieg des Ex-Regionalligisten verwandelte. Danach ergaben sich noch eine ganze Anzahl beste Torgelegenheiten für die Gäste, u.a. durch Samir Naziri. Ein Schuss der Heimelf von Markus Hasenpusch, der nicht wie gewohnt zum Zuge kam, landete in der 80. Minute auf dem Tornetz.

Der eingewechselte BU-er Jürgen Degen spielt derzeit weit unterhalb von den an ihn gesteckten Erwartungen. In den letzten Minuten wäre ein 4:2 für die Gäste viel wahrscheinlicher gewesen als der Ausgleich, hätte nicht der lange und auch durch seine langen, zum Zopf zusammengebundenen Haare bereits sehr auffällige Thomas Hoffmann nicht die meisten Angriffe der VfR-ler „zurückgeschlagen“.

Da inzwischen entschieden wurde, dass 5 Mannschaften die Oberliga verlassen müssen, weil aus Niedersachsen aus jeder der beiden Verbandsligen der jeweilige Meister aufsteigt, wird es für BU nun sehr schwer werden, noch 5 Plätze zu klettern um die Klasse zu halten.

Beste Spieler auf Seiten der seit Wochen ersatzgeschwächten Barmbeker waren Thomas Hoffmann, der kleine, immer antreibende Mittelfeldmotor Gerrit Gerber und "Milchgesicht" und rechter Verteidiger Dennis Bohnhorst.

Bester Mann auf dem Platz war der Neumünsteraner Dennis Gersdorf im rechten Abwehrblock, der auch immer wieder nach vorne stieß. Über Durchschnitt spielten beim VfR Jörg Zenker im defensiven Bereich sowie Stürmer Samir Naziri.

Das Spiel fand unter der souveränen Leitung von Schiedsrichter Marcus Henze aus Woltersdorf statt.