Bei Sprühregen sahen nur 190 Zuschauer ein sehr gutes, auf technisch hohem Niveau stehendes, Nachholspiel. Auch ein Reporter der Hamburger Morgenpost sah sich das Spiel aufmerksam an, wollte dann aber doch lieber vom Vatertags-Nachholspiel in Altona berichten, zumal die nächste Mopo-Ausgabe erst am Freitag erscheint.

„Endlich mal ein vernünftiger Rasen in Hamburg“, meinte ein Zuschauer aus Nordhorn. Hüben wie drüben wurde das Kurzpass-Spiel gepflegt und nicht „blind“ nach vorne oder hinten „gedroschen“. Gleich von Beginn an übernahmen die Nordhorner die Initiative, offenbar hatte der MSV zu viel Respekt. So ergeben sich schon in der 1., 5. und 8. Minute gute Einschussmöglichkeiten für die Gäste, die jedoch allesamt vom Kreisliga-Ersatztorhüter der Meiendorfer, Gerold Pollak, zunichte gemacht wurden. Insbesondere seine Reaktion gegen einen Schuss aus 10 Metern durch Sascha Gerritzen parierte Pollak mit Bravour. Er musste das Tor hüten, nachdem die turnusmäßigen Torhüter Tim Cassel gesperrt und Karsten Böhmer verletzt sind. Allerdings zeigte Pollak im späteren Verlauf des Spieles, dass ihm zum Oberliga-Torhüter doch noch einiges fehlt.

Dann die 20. Minute: Steilpass auf Helge Mau - zum Glück der Gäste traf dieser nur die Torlatte. Bis dahin war nichts zu sehen vom Top-Torjäger dieser Klasse, dem Holländer Gerd Goolkate. Doch in der 33. Minute passierte es: Schuss von Carsten Minich aus 14 m Torentfernung, Pollak kann nur abklatschen lassen und Goolkate ist zur Stelle. Kurz nachdem der größere Teil der Gäste-Anhänger, unter ihnen auch der Vereinspräsident aus Nordhorn, nach längerem Stau vor Hamburg auf der Autobahn eintrafen, machte der sehr gut aufspielende Alexander Kotuljac mit dem 2:0 für Nordhorn alles klar.

In der 2. Halbzeit machte Nordhorn weiter Druck, obwohl Meiendorf gut mitspielte. Das Niveau des Spieles blieb weiter gutklassig und insbesondere Isaac Ngole Junior, eigentlich Gegenspieler von Goolkate, rückte bei den Hamburgern immer mehr mit auf. Dies rächte sich allerdings in der 48. Minute, als Alexander Kotuljac erneut zur Stelle war. In der 50. Minute war Davide Pedroso Bussu schön frei gespielt, produzierte jedoch eine „Schwalbe“, anstatt die Torchance für den MSV auszunutzen, so dass er einen Freistoß gegen sich erzielte.

In der 66. Minute war erneut Davide Pedroso Bussu nach einem Steilpass auf und davon, jedoch fehlte ihm die letzte Kraft im Abschluß. In der 70. Minute spielt sich Carsten Minich schön frei, legte auf für den völlig frei stehenden, mitgelaufenen Gerd Goolkate, der zum abschließenden 0:4 aus Meiendorfer Sicht einlochte und damit sein 29. Saison-Tor erzielte. Zum Schluss versuchte der MSV, auch durch den inzwischen eingewechselten Thomas Stier, den Anschlusstreffer zu landen, jedoch die Eintracht-Abwehr stand sicher.

So endete ein sehr gutes Oberligaspiel zwar verdient, aber ein wenig zu hoch mit 4:0 für die Niedersachsen, die am Wochenende erst in Altona mit 0:1 unterlegen waren.

Aus der insgesamt hervorragenden Mannschaftsleistung von Eintracht Nordhorn ragten Carsten Minich und Marek Klimczok noch hervor. Bei den Meiendorfern waren beste Spieler Davide Pedroso Bussu, der meist auf sich allein gestellt war, sowie Nils Roschlaub.