Altona begann in Marienthal leicht feldüberlegen. So kam nicht unerwartet, als bereits in der 10. Minute das 1:0 fiel nach einem Freistoß von Andreas „Hugo“ Urbszat aus halbrechter Position. Bereits eine Minute später fiel das 2. Tor der Altonaer Gäste, nach schöner Leistung von Jakob Sachs, der einen am Mittelkreis seitens Cordi vertendelten Ball erlief, sauber vorlegte zu Björn Hartmann, der problemlos einnetzen konnte. Cordi-Torhüter Marcel Kindler stand danach mehrfach im Mittelpunkt, vor allem als in der 27. Minute ein Schuss aus einem Gewühl heraus von ihm gehalten werden konnte. Die Heimmannschaft war vor allem technisch deutlich unterlegen und vermochte die Gäste meistens nur durch Foulspiel zu bremsen.

Wie fast in jedem Spiel immer holte sich Cordi-Hitzkopf und Linksaußen Stephan Rahn auch dieses Mal wieder schnell die erste gelbe Karte und lieferte sich packende Zweikämpfe mit Rechtsverteidiger Konrad Arnoldt. Anstatt dass der im Sommer scheidende Trainer Rolf Schehr in aus dem Spiel nahm, ließ er zu, dass Rahn in der 31. Minute nach bösem Foul an Jakob Sachs die gelb/rote Karte erhielt. Dennoch kann man nicht sagen, dass die Heimmannschaft dadurch stark geschwächt wurde, denn in der 33. Minute gelang Cordi der erste Schuss auf das Gäste-Tor durch Christian Kappler.

In der 35. Minute entschied Trainer Schehr sich gleich zu zwei Auswechslungen und brachte Dennis Gersdorf sowie Mahir Jernane für die schwachen Marco Blättermann und Ahmet Hamurcu. Trotzdem gelang es noch nicht, die Abwehr zu stabilisieren, wenngleich mit Gersdorf, der mit im Freundschaftsspiel gegen Paloma erlittenem Mittelhandknochenbruch spielte, mehr Ruhe in die Cordi-Abwehr kam. Dennoch gelangen Altona 93 in der 42. Und 45. Minute zwei Großchancen. Zunächst erlief sich Jakob Sachs einen Steilpass an der Mittellinie und lief mit zusammen mit Jürgen Tunjic, der dabei im passiven Abseits stand, auf das Cordi-Tor. Dann übernahm Tunjic den Ball und der Pfiff ertönte. Dumm gelaufen, kann man da nur sagen, jedoch schaffte Mario Jurkschat unmittelbar vor dem Pausenpfiff das Dritte Tor nach schönem Alleingang.

In der Halbzeitpause war interessant zu sehen, wie Frank Stolina, Trainer des Meiendorfer SV auf der Tribüne mit Berkan Algan, dem von Ralf Schehr geschassten und in die II.te Mannschaft strafversetzten Spielmacher diskutierte. Algan beteuerte seine Unschuld an seinen Hinauswurf und wer weiß, vielleicht hat der Meiendorfer SV bald einen neuen Spielmacher. Ralf Schehr war ohnehin das Gespächsthema auf der sonnigen Gegentribüne. Niemand konnte verstehen, warum er Stephan Rahn wieder aus dem defensiven Bereich abgezogen hat und erneut auf Linksaußen bringt. Man ist froh, dass zur neuen Saison mit dem derzeit noch beim TSV Uetersen tätigen Andreas Klobedanz ein erfolgreicher neuer Trainer beginnt und Schehr Richtung Norderstedt, wo er die Regionalliga-C-Jugend trainieren soll, wechselt. "Wandersleute wie Manni Lorenz, Ralf Schehr und Bert Ehm soll man nie aufhalten, sondern froh sein, wenn sie weg sind", äußerte sich ein enttäuschter Cordi-Fan.

In der 2. Halbzeit fiel das 4:0 für die Gäste in der 55. Minute, als Björn Hartmann sich rechts durchsetzte, in die Mitte flankte zu Jürgen Tunjic, der Torwart Marcel Kindler locker umspielte und das Tor erzielte. Bereits 8 Minuten später folgte das 5:0 nachdem Mario Jurkschat allein auf das Tor zulief und Kindler erneut keine Chance hatte. Während auf der Tribüne und vor allem von den zahlreichen Fans aus Altona, die, wie es schien in der Überzahl waren, ein Schützenfest erwartet wurde, flachte das Gäste-Spiel plötzlich ab. Vielleicht lag es auch an drei Einwechslungen der Gäste mit Arkadiusz Trochowskio, Roger Stilz und Sidnei Marschall. Lediglich in der 79. Minute kam Altona noch zu einer Kopfball-Chance durch Jürgen Tunijc nach Flanke von Linksverteidiger Carsten Henning, der oft gefährlich mit vorstieß. Die letzen 10 Minuten gehörten ganz den Concorden. In der 83. Minute startete Mahir Jernane einen 30-m-Alleingang und schloss erfolgreich aus ca. 12 m mit links ab. Die exakte Kopie dieses Spielzuges gelang Björn Kalla in der 86. Minute zum Endstand von 2:5.

Nach diesen Spieltag kann man wohl 2 Dinge abhaken. Erstens wird es wohl tatsächlich 5 Absteiger geben, denn nach einer weiteren Niederlage sind die VfL-Wolfsburg Am. wohl nicht mehr aus der Regionalliga zu retten und nach dem Altonaer Sieg hat der jetzt rettende Tabellendreizehnte (momentan Meiendorfer SV) bereits 11 Punkte Vorsprung vor den potentiellen Abstiegskandidaten. Übrigens, zur Stärke der Verbandsliga HH-Teams aus dem oberen Drittel: Cordi hat die möglichen Nachrücker in die Oberliga kürzlich getestet und den USC Paloma mit 5:2 und 2:1 sowie den SC Condor 3:1 besiegt.

Beste Spieler auf Seiten der Marienthaler waren die eingewechselten Ahmet Sahin, Dennis Gersdorf sowie Christian Kappler. Bei den Gästen überzeugten diverse Spieler, besonders Jakob Sachs, Carsten Henning und Konrad Arnoldt.