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Oberliga Nordost Nord 2016/17 - Spielbericht

9. Spieltag - Samstag, 22.10.2016 - 14:00
SV Lichtenberg 47 - FC Anker Wismar 3:0 (0:0)



Am Ende siegte die glücklichere Elf
Sabri Vaizow hielt Foulelfmeter  – Hansestädter vergaben halbes Dutzend bester Chancen

Es gibt Fußballspiele, bei denen läuft alles schief. Ein solches hat der FC Anker am Sonnabend in Berlin beim SV Lichtenberg 47 erlebt. Lange Zeit sah es so aus, als dass sich das Ergebnis aus dem Vorjahr wiederholt (0:0), denn der FC Anker vergab beste Chancen und die Hausherren konnten sich kaum welche erarbeiten. Nach dem Abpfiff des einseitig für die Hausherren leitenden Unparteiischen aus Fürstenwalde mussten die Lichtenberger wohl zweimal auf die Anzeigetafel schauen, denn ein 3:0 stellte den Spielverlauf in einer insgesamt sehr guten Oberligapartie komplett auf dem Kopf.

Es ging gleich mit zwei Großchancen los, auf jeder Seite eine. Nach einer Flanke von der linken Seite zog Christian Gawe das Leder aus acht Metern über das Tor (2.), zwei Minuten später zog Andre Wenzel auf der linken Seite in Richtung Lichtenberger Tor, scheiterte aber am Schlussmann der 47er. Hätte er den mitgelaufenen Sahid Wahab gesehen, wäre die Führung der Hansestädter wohl perfekt gewesen. Für den symphatischen Wismarer Angreifer war die Partie in der HOWOGE-Arena praktisch ein Heimspiel, denn er wurde in Berlin Kaulsdorf geboren. Er hatte sogar einen eigenen Fanclub auf der Tribüne.

Im Verlaufe der ersten Hälfte kamen die Hansestädter sehr gut ins Spiel, auch wenn die Gastgeber bereits in der 12. Minute nach einem Zweikampf von Rodrigues mit Thomas Brechler einen Elfmeter geschenkt bekamen. Ausgleichende Gerechtigkeit, der starke Sabri Viazow parierte den Strafstoß. Es war bereits der dritte Elfmeter, den der neue Ankerschlussmann in einem Punktspiel hielt. Danach drei klare Möglichkeiten für die Hansestädter. In der 21. Minute klärten die Hausherren kurz vor dem einschussbereiten Franz-Walther Schlatow, in der 27. Minute setzte sich Sahid Wahab über links bis zur Grundlinie durch, sein Schuss wurde kurz vor der Torlinie weggeschlagen. In der 38. Minute sprang ein Schuss von Schlatow an den linken Pfosten und von dort dem Berliner Schlussmann direkt in die Arme.


Spielszene

Sahid Wahab (rechts) im Zweikampf mit Kiminu Mayoungou


Auch nach dem Seitenwechsel hatte das Ankerteam die erste Riesenchance. Nach einem Freistoß von Philipp Unversucht parierte der SV47-Keeper den Kopfball von Zakharchenko glänzend zur Ecke, in der 67. Minute scheiterte der kurz zuvor eingewechselte Erdogan Pini ebenfalls am Lichtenberger Torhüter. Als Pini dann kurze Zeit später den nächsten „Riesen“ ausließ (69.), keimte die Befürchtung auf, dass die Hausherren einmal Glück haben und selbst in Führung gehen. Und so kam es dann auch. Ein Flankenball von der linken Angriffsseite landete im Strafraum, die Ankerabwehr bekam die Kugel nicht aus der Gefahrenzone heraus und aus dem Gewühl heraus traf Thomas Brechler flach ins lange Eck. Ein mehr als glücklicher Treffer.

Und das Ankerteam bestrafte sich noch einmal. In der 83. Minute wehrte Unversucht einen Angriff der Platzherren ab, doch Rodrigues schaltete zu langsam. Der beste Spieler der Lichtenberger, Philip Einsiedel, staubte zum vorentscheidenden 2:0 ab. Somit war der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Und damit war noch nicht Schluss, denn nach einer vergebenen Chance für den eingewechselten Alexander Rahmig konterten die Gastgeber und machten in der Nachspielzeit gegen entnervte Gäste noch den Treffer zum 3:0-Endstand. Damit endete für die Hansestädter in Lichtenberg eine Serie, denn dieses 0:3 war die erste Niederlage eines Ankerteams bei den 47ern.

„Wer drei Tore schießt, hat wohl besser gespielt. Und ein Riesenkompliment an den Unparteiischen“, sagte Ankertrainer Christiano Dinalo Adigo mehr als süffisant auf der Pressekonferenz. „Ich kann mit dem Spiel natürlich nicht zufrieden sein, denn wir haben ein halbes Dutzend bester Einschussmöglichkeiten liegen lassen. Beim Nutzen der Torchancen müssen wir am nächsten Spieltag wieder deutlich effektiver werden“, so der Ankercoach nun jetzt wieder ernsthaft.

Am nächsten Sonntag kommt mit dem CFC Charlottenburg 06 wieder ein schwerer Gegner ins Wismarer Kurt-Bürger-Stadion. Noch einmal werden sich die Hansestädter nicht so verschaukeln lassen. Gegen das augenblickliche Spitzenteam wird aber Ivanir Rodrigues fehlen, denn er kassierte seine 5. Gelbe Karte.

Text: Andreas Kirsch
Foto: Andreas Knothe




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