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Oberliga Nordost Nord 2010/11 - Spielbericht

29. Spieltag - Sonntag, 22.05.2011 - 14:00
Ludwigsfelder FC - Malchower SV 1:5 (0:1)






„Es sind nur ein paar Spieler, die wirklich wollen.“
Ludwigsfelder FC verliert zu Hause 1:5

Beim 1:5 gegen den Malchower SV verpasst der Ludwigsfelder FC den Sprung auf den Relegationsplatz, kann den Klassenerhalt aber immer noch schaffen. Intern haben die Planungen für die neue Spielzeit bereits begonnen.

Nur 59 Zuschschauer wollten oder konnten den Ludwigsfelder FC im wichtigen Spiel gegen den Gast aus dem Norden unterstützen. „Der Rest steht im Stau. Ludwigsfelde ist durch ein Radrennen von der Außenwelt abgeschnitten“, nannte Stadionsprecher Jens Teichmann bei der Bekanntgabe der Zuschauerzahlen den Grund. Tatsächlich bildeten sich auf der einzigen Zufahrtsstraße immer wieder Staus. Das und die Erfahrungen der letzten Jahre dürften so manchen potentiellen Besucher abgeschreckt haben.

Die Anwesenden sahen einen guten Beginn der Gastgeber, die 30 Minuten lang mindestens gleichwertig waren. „Das sah richtig gut aus. Wir hatten sogar mehr Möglichkeiten“, schätzte Mittelfeldspieler Kevin Meinhardt ein, der die erste Halbzeit von der Bank verfolgte. Einmal hatte der rot-weiße Anhang sogar vermeintlich Grund zum Jubeln, doch das Tor von Wayne Ferreira Junior fand keine Anerkennung. Er hatte, wie einst Diego Maradonna, die „Hand Gottes“ zur Hilfe genommen und sah, anders als seinerzeit der Argentinier, dafür gelb.

Keine Minute später vergibt Naofumi Tsukiyama eine Riesenmöglichkeit. Von der Strafraumgrenze hebt er den Ball über den weit vor dem Tor stehenen Gästetorwart Tobias Werk, aber eben auch über den Balken.

Die Gäste spielten bis dahin sehr reserviert und damit genauso, wie es Trainer Sven Lange von ihnen erwartete: „Wir wollten tief stehen und dem LFC keine Entfaltungsmöglichkeiten lassen.“

Aus dem Nichts gehen die Gäste dann in Führung. Ein scharf von rechts getretener Freistoß rauscht in den Strafraum und wird dort mehrfach abgefälscht, um dann im rechten oberen Eck des LFC-Gehäuses einzuschlagen. „Nach dem 1:0 kam bis zur Pause von uns nichts mehr“, sagte der sichtlich enttäuschte Ludwigsfelder Trainer Klaus Kornmüller nach dem Spiel. Nach dem Wiederanpfiff bemühten sich die Gastgeber zwar wieder, erste Auflösungserscheinungen waren aber schon auszumachen. Sie brachen dann nach dem 0:2, Jacob Krüger ließ sich mit einer einfachen Finte ausspielen, offen auf.


Marcel Haß
Schoss den Ehrentreffer für den LFC: Marcel Haß (rechts, verfolgt von Can Kalkavan)


Der Rest des Spiel ist schnell erzählt. Ludwigsfelde resignierte, Malchow nutzte die wachsende Nachlässigkeit der Roten und traf nach Belieben. Marcel Haß gelang vom Elfmeterpunkt lediglich noch der Ehrentreffer.

Dass Ludwigsfelde trotz der deftigen Niederlage noch im Rennen um den Klassenerhalt ist, verdankt der Tabellenletzte den ebenfalls derben Niederlage der Kontrahenten.

Ob aber beim BFC Dynamo der dafür nötige Sieg gelingt? Kapitän Frank Ruprich hat so seine Zweifel: „Der Trainer hat uns vor dem Spiel noch einmal heiß gemacht, aber das ist wohl nicht bei allen angekommen.“ Meinhardt wird noch deutlicher: „Es sind nur ein paar Spieler, die wirklich wollen. Das ist einfach zu wenig.“ Eine Einsicht, zu der auch Manager Jürgen Parpat gekommen ist: „Es wird zur neuen Saison einen Schnitt geben. Wir haben mit der Hälfte der Mannschaft gesprochen. Mit der Hälfte, die wir halten wollen.“

Für die neue Saison kann der Verein nach seinen Angaben mit der gleichen Summe arbeiten wie in der zu Ende gehenden. Und zwar in beiden Ligen. „Das ist nicht viel. Sollte aber reichen, um einen ordentlichen Kader zusammen zu bekommen.“ Ob dann weiter Klaus Kornmüller an der Linie stehen wird, lässt der Manager offen: „Andere entlassen Trainer wenn sie oben stehen, wie behalten den Trainer, auch wenn wir Letzter sind.“ Sein Zusatz, „Kornmüller ist ein guter Trainer in Sachen Trainingsgestaltung, das haben auch die Spieler bestätigt. Er hat aber im Laufe der Saison eine klare Linie vermissen lassen“, lässt aber Deutungsspielraum.

Zuspruch kam schließlich vom Trainer der Gäste: „Ich wünsche dem LFC den Klassenerhalt, weil ihr hier die schönste Anlage in der Oberliga habt.“ Ein schwacher Trost.

Text und Foto: Karl-Heinz Krebs


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